Bose hat mir die neuen QC35 für einen Test zur Verfügung gestellt.Wenn ich den Namen Bose höre, dann denke ich an tollen Sound, guten Tragekomfort, aber auch an einen hohen Preis. Die größte Frage ist für mich: lohnt es sich wirklich 350€ für die kabellosen Kopfhörer auszugeben? Meine Meinung lest Ihr jetzt in diesem Review.
Design /Tragekomfort
Das Design der Bose QC35 ist schlicht, aber elegant. Die Kopfhörer gibt es in zwei Farben silber oder schwarz. Mir persönlich gefallen die schwarzen Kopfhörer besser. Zum Test habe ich jedoch die silberne Variante erhalten. Der Tragekomfort der Kopfhörer ist wirklich sehr gut. Das kann man bereits anhand der Bauweise erkennen, die abgerundeten Kanten und die wirklich gute Polsterung. Sehr gut gefällt mir an diesem neuen Modell auch das man sie einklappen kann. Dadurch ist das Verstauen im Rucksack oder in der Tasche einfacher.
Die Kopfhörer bestehen komplett aus Plastik, was jedoch nicht negativ zu bewerten ist. Es wirkt dennoch sehr hochwertig und die Ohrmuscheln bedecken auch das komplette Ohr (AroundEar). Durch die Passform und die Polsterung spürt man beim ersten Tragen einen leichten Unterdruck auf dem Ohr. Das ist jedoch nur bei dem angeschalteten Zustand der Fall, wenn sie ausgeschaltet sind ist nichts der Gleichen wahrnehmbar. Meine Vermutung ist, dass das vom Active Noise Cancelling kurz ANCkommen kann.
Für mich war es daher am Anfang wirklich unangenehm die Kopfhörer zu tragen. Mit der Zeit ist dieses Gefühl jedoch gänzlich verschwunden und ich hatte mich an die Kopfhörer gewöhnt. Meine Frau war das Gefühl auf den Ohren zu unangenehm, sie hat das weitere Tragen der Kopfhörer abgelehnt.
Sound
Der wohl wichtigste Punkt bei einem Kopfhörer ist der Sound. Zum besseren Vergleich habe ich ein paar Lieder im Wechsel auch mit meinem Samsung Level Over (kabellos) und meinen Bose Soundtrue (kabelgebunden) gehört. Die Samsung Kopfhörer verlieren für mich im Sound deutlich gegen die Bose QC35. Die QC35 haben einen klaren und neutralen Sound mit ein wenig zusätzlichem Bass. Den zusätzlichen Bass hört man besonders bei basshaltigen Songs heraus.
Leider ist die Abschirmung der QC35 nicht so gut. Wenn man beispielsweise seine Musik ein wenig lauter hört, kann der Sitznachbar gleich mithören. Dieses Phänomen habe ich schon bei vielen Kopfhörermodellen beobachtet. Hier sollte Bose noch ein wenig nachbessern. Gegen meine kabelgebundenen Bose kommen die QC35 bezüglich des Sounds allerdings nicht an. Ob das an dem Kabel liegt (wovon ich ausgehe) oder an dem Soundchip weiß ich nicht.
Jetzt zum ANC: Bose ist für sein ANC bekannt und beliebt. Das kann ich voll und ganz verstehen, denn man setzt die Kopfhörer auf und kann beispielsweise in der Bahn oder im Büro fast ohne Nebengeräusche in Ruhe arbeiten und nebenbei noch Musik hören – ein Traum. Für empfindliche Ohren kann jedoch zu Beginn ein unangenehmer Druck auf den Ohren liegen. Bei mir hat sich das jedoch nach ein paar Tagen gelegt.
Akku
Bei meinem Hörverhalten (1-2 Stunden am Tag) konnte ich eine ganze Woche hören. Wenn man die Kopfhörer angeschaltet, bekommt man gesagt wie viel Prozent Akku der Kopfhörer noch hat. Wirklich ein nettes Feature. Was ich allerdings schlecht finde, ist das der Akku fest verbaut wurde und es sich nicht wie beim Vorgängermodell um eine Batterie handelt. Batterien sind meistens schneller gewechselt und man kann wie mit ANC seine Musik genießen.
Fazit
Ich bin mir bezüglich der QC35 wirklich unsicher. Auf der einen Seite handelt es sich um wirklich gute Kopfhörer mit einem tollen Sound und guten ANC. Auf der anderen Seite finde ich sie auch sehr teuer. Der am Anfang unangenehme Druck auf den Ohren und der schlechtere Sound gegebenüber meinen Soundtrue (180€) hat mich auch nicht von diesem Modell überzeugt.
Selbstverständlich kann man sagen, kabellos gegen kabelgebunden kann man schlecht vergleichen, aber aktuell würde ich eher zu den kabelgebundenen Kopfhörer (der neuen Generation der Soundtrue) greifen als zu den kabellosen. Bevor Ihr euch Kopfhörer kauft, solltet Ihr sie vorher mal in einem Elektro-Markt probehören. Jeder hat seine eigenen Vorlieben, was Sound und Tragekomfort angeht.