In den letzten zwei Wochen durfte ich mir das neue Motorola Smartphone das Moto G genauer anschauen ( vielen Dank an Motorola die mir das Moto G zum Testen zur Verfügung gestellt haben). Ob es wirklich das bringt, was es verspricht oder ob man die Finger von diesem Smartphone lassen sollte, dass lest ihr in meinem Review zum Motorola Moto G.
Als im August letzten Jahres Motorola sein neues Flaggschiff in den USA das Moto X vorstellte, war ich begeistert. Allerdings lag es nicht an der Hardware selbst, sondern an Möglichkeit der Individualisierung mit Hilfe des Moto Makers. Frontseite, Rückseite ja sogar die Buttons konnten farblich angepasst werden. Doch dann kam der Schlag – US Only. Für mich eines der Unworte des Jahres. Doch zurück zum Thema, im November stellte dann Motorola das Moto G vor. Hier war das Spannende nicht die Individualisierung, sondern der Preis. 179 € für ein Smartphone mit verhältnismäßig guter Hardware Ausstattung:
- Display: 4,5 Zoll mit einer Auflösung von 1280 x 720 Pixel ( 326 ppi)
- CPU: Qualcomm Snapdragon 400 mit 1,2 GHz
- RAM: 1GB
- Speicher: wahlweise 8 oder 16 GB
- Kamera: 5 Megapixel( Rückseite) und 1.3 Megapixel ( Frontseite)
- OS: Android 4.3 ( vorinstalliert) – Android 4.4 Update bereits unterwegs
- Akku: 2070 mAh
Unboxing
Ich muss sagen, dass Unboxing des Moto G ist irgendwie ungewöhnlich. Das liegt allerdings nicht an der Box selbst, sondern an seinem Inhalt. Aber eins nach dem anderen. Das Moto G kommt in einer kleinen grün weißen Box. Der Inhalt ist schon beinahe unerwartet, denn man findet dort das Moto G und ein USB Kabel – that’s it! Keine Kopfhörer oder ein Netzstecker. Ich muss allerdings sagen, das es hierbei um eine Retail-Version direkt von Motorola handelt, viele Händler wie Amazon oder Saturn liefern einen Netzstecker meistens mit. Bei Amazon steht es z.B. in der Artikelbeschreibung. Was allerdings auch sehr merkwürdig ist, ist die Farbe des USB Kabels denn diese ist beim schwarzen Gerät weiß. Was sie hier Motorola gedacht? Keine Ahnung. Motorola hat mir freundlicherweise zwei weitere Rückseiten Cover mitgeschickt, dieses können einzeln für rund 12 erworben werden.
Verarbeitung/Design
Das Moto G ist sehr wertig verarbeitet und fühlt sich sehr solide an. Sowohl die Lautstärkenwippe, als auch das Standby-Button befinden sich auf der rechten Seite des Geräts und wackeln ein wenig bei meinem Gerät. Die Rückseite des Geräts ist abnehmbar, dass geht allerdings ein wenig schwer – mit etwas längeren Fingernägel geht das wohl besser denke ich. Zwischen Displayglas und Geräterahmen gibt es einen kleinen Spalt, dort setzt sich gerne mal Dreck fest.Ich bin positiv von der Materialqualität des Moto Gs überrascht, wenn man bedenkt das dieses Gerät „nur“ 179€ kostet. Die mitgelieferten Rückseite Cover fühlen sich auch sehr wertig an – hier gibt es nichts zu meckern.
Vom Design her gefällt mir das Moto G ausserordentlich gut. Vor allem die Form des Gerätes, diese schmiegt sich der Hand wunderbar an. Klasse ist natürlich auch, dass man die Rückseite austauschen kann und ein wenig individualisieren kann. Da sollte für jeden etwas dabei sein. Allerdings muss ich sagen, wenn man schon die Rückseite tauschen kann, dann sollte man auch alle Farben und Materialien anbieten die man auch fürs Moto X anbietet. So ein Moto G mit Holz Rückseite wäre schon super – findet Ihr nicht?
Display
Ich persönlich finde das Display des Moto G wirklich gut. Vor allem wenn man daran denkt was dieses Smartphone kostet. Man muss bei diesem Gerät einfach immer wieder an Preis denken, denn natürlich musste Motorola an bestimmten stellen einfach Abstriche machen alleine wegen des Preises. Die Farben und die Kontraste bei diesem Display gefallen mir wirklich gut. Ich würde sagen, das Display kann mit Geräten wie dem Nexus 5 mithalten. Von den Blickwinkeln ist das Moto G Display relativ stabil. Es wird zwar gering dunkler, aber man hat hier keine Probleme, dass man das Gerät ein wenige dreht und dann Farbverfälschungen hat. Momentan merke ich sehr, dass ich mich an das Nexus 5 Display in Sache Größe echt gewöhnt habe. Allerdings würde beinahe sagen das für mich die Displaygröße des Moto G perfekt ist. Denn ich komme mit meinem Daumen ( ohne das ich mich gross Strecken muss) an die obere Rechte Seite. Somit ist eine Hand Bedienung ohne Probleme möglich. Mit der Auflösung des Moto Gs habe ich auch nicht wirklich ein Problem, wie schon öfter in anderen Reviews gesagt wurde mir ein 720 P Display vollkommen reichen. 1080P ist zwar schön, aber muss nicht sein – und schon sind wir wieder beim Preis.
Software
Wie wir alle bereits wissen, handelt es sich mittlerweile bei Motorola um ein Google Tochterunternehmen. Daher ist auch nicht verwunderlich, dass das Moto G mit dem Betriebssystem Android läuft und das sogar mit „purem“ Android. Es gibt also kein MotoBlur oder sonstigen Skin. Allerdings fehlen hier Optionen, die das Moto X besitzt beispielsweise Touchless Control oder Active Notification.
Dafür hat aber Motorola einige hilfreiche Apps auf dem Moto G mitgeliefert beispielsweise Assist oder Motorola migrieren. Mit Assist kann man immer wiederkehrende Aufgaben automatisch erledigen. Hier ist das beste Beispiel, dass wenn man in Meetings geht das Smartphone sich automatisch auf Stumm stellt. Denn so etwas vergisst man gerne mal wenn man in Eile ist und es wird peinlich wenn man dann eine Nachricht oder einen Anruf erhält. Mit Motorola migrieren erhält man ein praktisches Tool um seinen Umstieg von einem iPhone oder anderen Android Smartphone so einfach wie möglich zu bewerkstelligen. Hier werden beispielsweise die Kontakte oder die SMS etc.. Übertragen eine super Sache wie ich finde.
Heute ( 24.1.2013) gab es dann endlich auch das Update auf Android 4.4.2. siehe hier. Die Performance der Software mit diesen Hardwarekomponenten ist flüssig. Ich konnte keine Ruckler oder Lags feststellen, alles so Butterweiche wie es Google möchte.
Akkulaufzeit
Wie oben bereits in den Technischen Daten steht, besitzt das Moto G ein 2070mAh Akku, dieser ist nicht austauschbar obwohl die Rückseite abnehmbar ist. Ich muss sagen, Anfangs als dieser Trend mit den nicht austauschbaren Akku kam, hat es mich schon gestört. Mittlerweile stört es überhaupt nicht mehr. Wenn es dennoch stört, der kann sich gerne eines der Geräte von Samsung kaufen, denn die sind mittlerweile glaube ich der einzige Hersteller der so etwas noch anbietet. Doch kommen wir nur zur Akkuperformance des Moto G. Ich muss zu meiner Schande sagen, dass ich nicht ganz ohne Erwartungen in diesen Test gegangen bin, was die Akkulaufzeit angeht. Denn ich habe mir bereits einige Test über den Akku durchgelesen. Die waren bisher alle sehr positiv. Doch kommen wir nun zu meiner unabhängigen Meinung. Der Akku des Gerätes ist wirklich unanständig gut. Ich kriege locker 5 Stunden on Screen Time und wenn das Gerät normal im Alltag verwende schaffe der Akku bei mir zwischen 1,5 und 2 Tagen. Normalerweise schaffen die meisten Akkus bei meinem Verbrauch gerade mal ein Tag, andere machen noch früher Schlapp. Ich bin wirklich beeindruckt.
Ich habe noch ein zweites kleines Projekt mit dem Akku des Moto Gs gemacht. Momentan verwende ich ein HTC One V als mobilen Hotspot für unterwegs. Dieser hält wenn er dauerhaft an ist, gerade so den Tag. Dabei ist er mittags kurz für ne Stunde oder aus. Ab 17- 18 Uhr ist er dann im roten Bereich. Dieses Szenario habe ich mal mit dem Moto G durchgespielt und war auch hier positiv überrascht. Das Moto G als mobiler Hotspot hält ohne Probleme 1,5 -2 Tage. Wahnsinn!
Fotos von den Akkuleistung gibt es leider dieses Mal nicht, ich wollte heute welche machen aber dann kam mir das Android 4.4.2 Update in die Quere und hat alle Akkudaten resettet. Und ich hatte vorher leider keinen Screenshot gemacht – Sorry!
Kamera
Wie Ihr wisst, bin ich momentan irgendwie im Kamera Fieber. Ich habe mir vor etwas längerer Zeit ein DSLR ( Nikon D3100 + Kit Objektiv) angeschafft und beginne nach und nach mit dem Fotografieren. Ich muss aber noch jede Menge lernen. Bevor ihr meine eigene Meinung im nächsten Abschnitt lesen könnt, solltet Ihr euch erst einmal die Testbilder in dieser Galerie anschauen:
Eigene Meinung zur Kamera
Die Kamera des Moto G ist wohl der Knackpunkt, ob man sich das Gerät kauft oder nicht. Ich habe mich persönlich genau wegen der Kamera gegen das Moto G entschieden. Warum? Weil ich die Kamera einfach schlecht finde. Man kann wie mit jeder Kamera mal das ein oder andere „teilweise“ gute Bild herausholen. Doch das genügt einfach nicht meinen Ansprüchen. Man sollte ein im Alltag oder Urlaub ( wenn man eine andere Kamera nicht griffbereit hat), Fotos machen können bei denen man sich freut und Sie mit jemanden teilen möchte. Und sich nicht ärgern das es verwackelt ist, die Farben nicht stimmen oder man nichts auf dem Bild erkennen kann.
Vergleicht man die Fotos mit einem HTC One, einem HTC 8x oder dem Nexus 5 finde ich sieht man den Unterschied. Klar kostet ein HTC One deutlich mehr als ein Moto G. Aber die meisten User benutzen Ihr Gerät mindestens 2 Jahre. Doch nehmen wir einen momentanen Preiskonkurrenten das HTC 8x, dass Gerät findet man momentan für den gleichen Preis wie das Moto G und mir gefallen die Bilder vom HTC 8x deutlich besser als beim Moto G. Auch beim Nexus 5 wo viele bei der Kamera jammern, sieht man einen deutlichen Unterschied zum Moto G. Jeder muss natürlich selbst Entscheidung, was das Smartphone seiner Wahl ist, aber wie bereits gesagt ich habe mich gegen das Moto G entschieden wegen der Kamera! Denn ich verwende eine Smartphone Kamera gerne mal für ein Schnappschuss. Und das ist beim Moto G finde ich Quälerei.
Fazit
Kommen wir nun zum Fazit dieses Reviews. Das Moto G ist sehr gut verarbeitet und fühlt sich sehr wertig an. Was allerdings stört ist die kleine Spalte zwischen Display und Gehäuse Rahmen. Dort sammelt sich Dreck und das sieht einfach nicht schön aus, findet Ihr nicht? Das Display ist für diese Preiskategorie wirklich sehr gut und gefällt. Das es hierbei um ein 720P Display handelt stört mich nicht. Software ist momentan auf dem aktuellsten Stand mit 4.4.2. Diese Aktualität entsteht dadurch das Motorola keinen extra UI Skin verwendet, wie ich finde ein Vorteil. Der größte Vorteil vom Moto G ist die Akkulaufzeit. Als normal User kommt 2 Tage mit dem Moto G aus. Der wohl einzigste Nachteil beim Moto G ist leider nicht Kamera. Wer allerdings diese nicht wirklich oft verwendet, kann bei 179 € für dieses Smartphone nichts falsch machen. Kaufempfehlung Ja oder Nein ? Es kommt darauf an was man mit seinem Smartphone anstellen möchte. Für alle Einsteiger bekommt dieses Gerät auf jedenfall eine Kaufempfehlung. Viele User möchte auch keine 500€ für ein Smartphone ausgeben, denen kann ich die 16GB Version für 199€ einfach ans Herzlegen. Für die Hardcore Smartphone User könnte das Moto G auch etwas sein – warum? Ganz einfach wegen der Akkuleistung. Aber man muss sich halt Überlegen, ob man Gewisse Eingrenzungen verkraften kann wie beispielsweise die Kamera.
Was sagt Ihr zum Moto G? Gefällt es euch? Werde Ihr euch eins Zulegen vielleicht sogar als zweit Gerät?