Nach einigen App-Reviews ist es mal wieder an der Zeit für ein Hardware- oder besser gesagt ein Smartphone-Review. Motorola war so nett und stellte mir ein Testgerät zur Verfügung – Vielen Dank dafür. Nach einiger Zeit mit dem Gerät möchte ich euch nun meine Erfahrung mitteilen.

Verpackungsinhalt und Spezifikationen

Das Unboxing des Motorola Razr i war nicht wirklich Spannend. Folgendes findet man im Paket:

  • Motorola Razr i
  • USB- auf MicroUSB-Kabel
  • Netzteil
  • Kopfhörer
  • Anleitungen
  • Ein kleines Werkzeug zum Einsetzen der SIM- oder MircoSD-Karte

Razri

Die Spezifikationen des Motorola Razr i sind zwar nicht High-End, dennoch sehr interessant. Grund hierfür ist der Prozessor. Denn im Motorola Razr i ist kein Qualcomm- oder Exynos-, sondern ein Intel Atom-Prozessor verbaut. Der Prozessor hat eine Taktrate von 2 GHz.Ich kenne momentan keinen mobilen Prozessor mit einer höheren Taktrate. Aber der Atom-Prozessor besitzt nur einen Kern. Der Arbeitsspeicher beim Razr i beträgt 1 GB. Der interne Speicher beträgt 8 GB (verfügbar sind aber nur etwa 4,9 GB). Es hat einen Speicherkarten-Slot für bis zu 32 GB. Beim Display handelt es sich um ein 4,3 Zoll großes S-AMOLED-Display mit einer Auflösung von 960 x 540 Pixel. Das Betriebssystem ist Android in Version 4.1.2. Die Akkukapazität beträgt 2000 mAh. Das Razr i hat sowohl vorne als auch hinten eine Kamera. Die Kamera vorne besitzt 0.3 Megapixel. Die Kamera auf der Rückseite schießt Fotos mit 8 Megapixel und kann Videos in FullHD (1080p) aufnehmen.

DSC_0276

Gehäuse

Das Gehäuse ist aus sehr hochwertigem Plastik. Die Rückseite besteht aus Kevlarfasern, was ein besonderes Merkmal der neuen RAZR-Modelle ist. Auf der linken Seite des Gerätes befindet sich eine Klappe für die MircoSIM und die MicroSD-Karte. Außerdem befindet sich auf dieser Seite der MicroUSB-Anschluss. Auf der anderen Seite befindet sich die Power-Taste, die Lautstärken-Wippe sowie die dedizierte Kamera-Taste. Die Power-Taste an der Seite war für mich gewöhnungsbedürftig, aber man gewöhnt sich schnell daran. Ich finde, dass man sie auch besser an die Seite machen sollte als oben. Auf der Oberseite befindet sich nur eine 3,5 mm Klinke. Auf der Vorderseite findet man die Frontkamera und eine mehrfarbige Benachrichtigungs-LED. Über eine App wie beispielsweise „Lightflow“ lassen sich die verschiedenen Farben bestimmten Apps zuordnen. Diese mehrfarbige LED gefällt mir sehr gut, diese sollten alle Hersteller verbauen. Das Gerät ist an der dicksten Stelle 8,3 mm dick.

[nggallery id=23]

Display

Beim Displayglas handelt es sich um Gorilla-Glas, das bedeutet, dass es sehr resistent gegenüber Kratzern ist – ausprobieren wollte ich es allerdings nicht. Der Bildschirm selbst löst in qHD auf, sprich 960 x 540 Pixel. Beim Displaypanel handelt es sich um ein SUPER-AMOLED-Panel. Dadurch wirken die Farben sehr übertrieben – meine persönliche Meinung. Wenn man von einem Smartphone wie einem HTC One X kommt, muss man sich daran erst einmal gewöhnen. Diese Farbübertreibungen fallen mir ganz besonders im Alltag auf. Im Vergleich zu einem HTC 8x oder One X kann das Razr i nicht wirklich mithalten, leider. Man verliert auch Displayplatz, weil es keine Hardware -Tasten gibt, sondern nur Softwaretasten. Diese blenden sich allerdings aus, wenn man Beispielsweise ein YouTube-Video schaut.

Screenshot_2013-03-09-11-22-18

Akkulaufzeit

Was mir ganz besonders an diesem Gerät gefallen hat, ist die Laufzeit des Akkus. Meinen „normalen“ Tag habe ich ohne Probleme mit diesem Gerät überstanden. Da es sich um ein Testgerät handelt, spielt man an dem Gerät natürlich mehr herum. Heißt man schießt mal ein Foto mehr oder schaut wie flüssig das Menü läuft oder ähnliches. Ich habe auch einmal ein Screenshot erstellt (siehe unten). Dort hat der Akku beinahe zwei Tage gehalten. Und das wichtigste an so einem „Akkutest“ ist die On-Screen-Time. Kurz gesagt: Wie lange war das Display während dieser Phase an. Und bei dieser Disziplin hat sich das Razr i hervorragend geschlagen. Die On-Screen-Time waren mehr als vier Stunden! Wirklich Beachtlich für einen 2000mAh Akku, da können sich andere Hersteller gerne mal eine Scheibe abschneiden. Mein HTC One X schafft mit viel Optimierung vielleicht 2 Stunden On-Screen Time und das mit denselben Apps und Push-Benachrichtigungen.

[nggallery id=24]

Kamera

Die Kamera des Motorola Razr i kann man als solide bezeichnen. Sie macht gute Schnappschüsse. Wenn man ein kurzes Video drehen möchte, werden diese in 1080p, sprich FullHD, aufgenommen. Ich habe ein paar Beispiel-Fotos geschossen, diese befinden sich unten in der Gallery. Die Kamera besitzt zwar einen HDR-Modus, aber wirklich viel sieht man davon leider nicht. Sonst gibt es die üblichen Einstellungen einer Smartphone-Kamera, heißt Änderung der Helligkeit verschiedene Kameramodi wie z.B. Panaroma- oder Burst-Modus. Auch besitzt das Razr i einen LED-Blitz. Außerdem besitzt das Smartphone vier Kameraeffekte:Normal, Schwarzweiß, Negativ und Sepia. Diese sind nicht wirklich Spannend, da sollte man lieber zu alternativen Apps aus dem Play Store greifen.

[nggallery id=25]

Software

Auf dem Motorola Razr i läuft eine leicht angepasste Version  von Android 4.1.2. Folgende Bereiche wurden angepasst: Sperrbildschirm, Icons und Menü.  Die Icons gefallen mir persönlich nicht, man hätte gerne die Vanilla-Icons verwenden können. Hält man den Finger auf das  Schlüsselicon (Sperrbildschirm), öffnet sich ein Menü, in dem man die nächste Aktion wählen kann. Es gibt die Auswahlmöglichkeit Telefon, Kamera, Messages oder Entsperren. Dies ist zwar sehr nützlich, eine eigene Anpassung wäre mir allerdings lieber gewesen. Oben links auf dem Sperrbildschirm ist die Uhrzeit und das aktuelle Tagesdatum zusehen, rechts gibt es einen kleinen Schalter, mit dem das Smartphone schnell Stumm oder Laut schalten kann. Auch hier fehlt mir aber die Anpassungsfähigkeit – Beispielweise das Smartphone in den Vibrationsmodus stellen zu können. Sehr gut gefällt mir das Kreise-Widget. Es zeigt die Uhrzeit, das Wetter und die momentane Akku-Situation in Prozent an. Durch „wischen“ eines Kreises, egal ob von unten nach oben oder umgekehrt, dreht sich der Kreis und zeigt beispielsweise statt einer digitalen eine analoge Uhr an. Motorola hat im Menü neben den Standard-Reitern „Apps“ und „Widgets“ einen weiteren Reiter eingebaut. Dieser Reiter soll ein Favoritenbereich sein. Wenn ihr also bestimmte Apps sehr häufig verwendet, könnt ihr Sie in diesem Reiter alle ablegen und habt sie hier alle auf einen Blick – sehr Hilfreich.

Von Haus aus sind auch einige Apps von Motorola  installiert. Unter anderem Guide Me , Mobiler Hotspot oder Smart Action. Guide Me ist für alle, die vorher noch kein Smartphone hatten. Es gibt viele  hilfreiche Kurzanleitungen. Eine sehr interessante App ist „Smart Actions“. Mit dieser App können für jeden Zeitraum des Tages die Einstellungen verändern werden.

[nggallery id=26]

Hier ein Beispiel:

Man geht morgens 6:00 Uhr aus dem Haus, um auf die Arbeit zufahren. Da man mit dem Auto unterwegs ist, sollte für diesen Zeitpunkt Bluetooth eingeschaltet sein und das Gerät sollte im Klingelmodus sein. Dies ist eine Smart Action. Wenn man auf der Arbeit ist (man befindet sich an  Standort X) soll das Gerät in den Lautlosmodus versetzt werden. Smart Action Nummer zwei.  Wie ihr seht, kann Smart Action ein sehr hilfreicher Begleiter sein.

Fazit:

Das Motorola Razr i hat mich nicht zu 100 Prozent überzeugt. Es hat kleine Schwächen, die mich stören. Da ist Beispielsweise das AMOLED-Display: die Farben sind sehr gewöhnungsbedürftig und ich persönlich würde mir kein Smartphone mit AMOLED-Display kaufen. Dafür sind  Bildschirme wie jene imHTC One X einfach zu farbrealistisch. In Sachen Akkulaufzeit hat mich das Razr i vollkommen überzeugt. Das Design des Razr i ist einzigartig, die Rückseite aus Kevlar sieht sehr edel aus. Allerdings es mir zu schwer. Die Kamera macht gute Bilder, aber zum Knipsen habe ich meine Spiegelreflexkamera. Alles in allem ist das Razr i ein grundsolides Gerät, was mit dem Preis von rund 350 Euro momentan viel Akku für wenig Geld gibt. Wer also sich mit einem guten Intel-Prozessor und einem AMOLED-Display leben kann, darf gerne zum Razr i greifen.